Natürliche Fasern wie Baumwolle oder Schurwolle erfordern eine individuelle Pflege für langlebige Textilien. Werden sie mit falschen Waschmitteln gewaschen, auf zu hoher Temperatur gebügelt oder ungünstig aufbewahrt, kann das sowohl die Ästhetik als auch die Funktion der Materialien negativ beeinflussen. In diesem Beitrag verraten wir Pflegetipps für Hanf, Seide und Co.
Baumwolle – die pflegeleichte Pflanzenfaser
Die pflanzliche Faser Baumwolle zeichnet sich durch Robustheit, Atmungsaktivität und ihre gute Saugfähigkeit aus. Zudem ist das Naturmaterial hautfreundlich, feuchtigkeitsregulierend und angenehm weich. Die Pflege ist unkompliziert:
- Für dunkle und bunte Baumwollkleidung genügen häufig 40 Grad Celsius in der Waschmaschine für eine gründliche Reinigung.
- Weiße Baumwolle verträgt sogar 95 Grad Celsius.
- Weil die Naturfaser unempfindlich gegenüber Lösungsmitteln ist, gelingt die Fleckenentfernung spielend.
- Auch das Trocknen in einem Trockner ist meistens erlaubt. Wobei Ausnahmen die Regel bestätigen – das Pflegeetikett gibt Auskunft.
Mit Hitze gegen Falten
Baumwolle darf in der Regel auf höchster Stufe gebügelt werden. Ein Dampfbügeleisen ist vorteilhaft, weil Baumwolle beim Bügeln angefeuchtet werden sollte, um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen. Weil mit viel Dampf geglättet wird, ist bei Baumwolle der Wasserverbrauch am höchsten. Welche Dampfbügeleisen empfehlenswert sind, lässt sich in einem Bügeleisen-Vergleich (https://www.vergleich.org/buegeleisen/) nachlesen – demnach haben Geräte von Philips, Tefal und Rowenta die Nase vorn.
Beim Aufbewahren sind Baumwolltextilien ebenso unkompliziert wie beim Waschen und Bügeln: Ein Kleiderschrank für die hängende Aufbewahrung ist ebenso geeignet wie eine Kommode für gefaltete Textilien und eine besonders platzsparende Lagerung.
Hanf – widerstandsfähig und dennoch sensibel
Hanfkleidung ist auf dem Vormarsch und erfreut sich zunehmender Nachfrage. Das pflanzliche Naturmaterial ist atmungsaktiv, reguliert die Temperatur und begeistert mit Widerstandskraft. Hinzu kommt, dass Hanf im Wachstum weniger Wasser als Baumwollpflanzen benötigt und somit das Klima entlastet. Vorausgesetzt die Herkunft liegt in Europa.
- Hanfkleidung lässt sich im Waschgang für Feinwäsche bei 30 Grad Celsius
- Auf hohe Umdrehungen beim Schleudern sollte verzichtet werden – eine geringe Drehzahl schont die Fasern.
- Empfehlenswert sind Fein- und Colorwaschmittel.
- Eine chemische Reinigung ist nicht nötig.
Beim Bügeln ist moderate Hitze ausreichend. Mehr als 150 Grad Celsius sollten es nicht sein, sodass bei den gängigen Bügeleisen Stufe zwei genügt. Darüber hinaus sollte bei Hanffasern auf den Trockner möglichst verzichtet werden. Erlaubt der Hersteller das maschinelle Trocknen, ist das Schonprogramm zu wählen.
Seide – das Sensibelchen bei der Pflege
Bei Seide handelt es sich um eine tierische Faser aus dem Kokon der Seidenraupe. Da die Faser größtenteils aus Protein besteht, unterscheidet sich die Pflege maßgeblich von anderen Faserarten wie Baumwolle. Ob eine Reinigung mit Wasser möglich ist, gilt es über das Pflegeetikett der Textilhersteller herauszufinden. Schließlich gibt es Stoffe, die eine Trockenreinigung erfordern, weil sie beim Kontakt mit Wasser eingehen – darunter die Dupionseide. Alternativ lassen sich diese mit einer chemischen und somit nichtwässrigen Reinigung professionell von Verschmutzungen befreien.
- Seide, die zu Hause gewaschen werden darf, ist ausschließlich mit Waschmitteln speziell für Seide zu reinigen.
- Darin enthalten sind milde und chemisch neutrale Tenside.
- Anders als alkalische Waschmittel, welche die Eiweiß-Fasern matt und rau machen, lösen Seidenwaschmittel Schmutz schonend.
Grundsätzlich ist die Handwäsche bei unter 30 Grad Celsius ratsam. Dabei jedoch keinesfalls reibende beziehungsweise rubbelnde Bewegungen ausführen. Stattdessen werden Kleidungsstücke aus Seide etwa fünf Minuten in das Waschwasser gelegt und vorsichtig darin geschwenkt. Danach in die Waschwanne kaltes Wasser geben und die Textilien darin sorgsam von Waschmittelresten befreien. Sollte der Hersteller die Maschinenwäsche erlauben, darf dies bei Maximum 30 Grad Celsius in einem schonenden Waschgang und mit Wäschesack erfolgen.
Wollwaschmittel und Weichspüler sind für Seide ungeeignet. Gleiches gilt für rückfettende Shampoos oder Substanzen mit Farbstoffen. Auch der Trockner ist tabu.
Bügeln und aufbewahren
Seide darf gebügelt werden, solange dies auf links und bei geringer Temperatur geschieht. Ist der Stoff komplett trocken, schützt ein feuchtes Tuch zwischen Bügeleisen und Textilien vor Schäden. Weil sowohl Sonneneinstrahlung als auch Feuchtigkeit und Motten der Seide schaden können, ist bei der Lagerung auf entsprechende Faktoren zu achten. Vom Lagern in Plastik ist abzuraten, weil dadurch Schimmel und Verfärbungen gefördert werden. Mehr zum Mottenschutz am Ende dieses Artikels.